enough. 2021

Das enough. findet dieses Jahr an mehreren Orten in der ganzen Stadt statt. Die Veranstaltungen am Wochenende werden sich aber wieder in der Autonomen Schule und auf dem Park Platz konzentrieren.

  • Park Platz: Wasserwerkstrasse 101, 8037 Zürich
  • Autonome Schule Zürich (ASZ): Sihlquai 125, 8005 Zürich, Dachstock

Die Veranstaltungen auf dem Park Platz und unter der Woche werden sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfügbar sein. Falls du andere Übersetzungen benötigst, bitte melde dich per Email oder vor der Veranstaltung am Infotisch. Für Übersetzungen der Workshops in der ASZ, bitte melde dich ebenfalls im Voraus bei uns. Mehr dazu hier.

Montag, 6. September

„Squatting McDonalds“: L’Après M zu Arbeitskämpfen in Marseille

19.00-20.30, Koch Areal
InputL’Après M

Am 2. Juni hat der Stadtrat von Marseille offiziell interveniert, um das Restaurant von McDonald’s zu kaufen und es so als einen Ort der Solidarität und des Widerstands zu erhalten. Nachdem sie ihr ganzes Leben lang für bessere und gerechtere Arbeitsbedingungen gearbeitet und gekämpft haben, ist die Symbolik der Beschlagnahmung eines multinationalen Fast-Food-Restaurants, das dazu beiträgt, mehr als 2.000 Familien pro Woche zu ernähren, sowohl für die ehemaligen Mitarbeiter*innen als auch für die ehemaligen Kund*innen vor Ort nicht zu übersehen. In diesem interaktiven Vortrag werden Mitglieder*innen von L’Après M ihre Geschichten erzählen und uns verraten, was die Zukunft für sie bereithält.

Über L’Après M

L’Après M ist ein besetztes McDonald’s-Restaurant in einem der am meisten vernachlässigten Viertel von Marseille, das von ehemaligen Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen übernommen und in eine riesige, selbstorganisierte und selbstfinanzierte Essensausgabe im unterfinanzierten Viertel Sainte-Marthe im Norden von Marseille verwandelt wurde. Diese Filiale war mehr als nur eine Fast-Food-Kette, es war ein Ort, an dem sich Kinder trafen, um ihre Hausaufgaben zu machen, und einer der wenigen Treffpunkte der Bewohner*innen. Seit April 2020 wurden mehr als 150’000 Lebensmittelpakete von Freiwilligen ausgeliefert. In den nächsten Monaten plant L’Après M die Eröffnung eines „Fast-Social-Food“-Restaurants, in dem man seine Speisekarte erhält und die Preise sich nach dem eigenen Einkommen richten. Es ist ein Modell, das nicht nur den Ärmsten beim Überleben hilft, sondern sich auch gegen die vom Kapitalismus verursachte Armut wehrt.

https://www.instagram.com/lapres.m/?hl=en

„Amori. Die Inseln.“ – Buchvorstellung von Johanna Lier

19.00-20.00, ASZ, Top Floor
Reading and DiscussionJohanna Lier

Lesung und Diskussion mit Videostatements der Protagonist:innen des Buches Abtin S., Junus B., Deniz C., Karim Q., Lizzy O., Filomela P. Moderation: Lorenz Naegeli.

„Bekomme ich in Europa kein Asyl, gibt es kein anderes Land auf dieser Welt, das mich aufnimmt. Und obwohl sie mich in Kabul töten würden, drohen die europäischen Behörden mit Deportation. Das ist verrückt. Ich verstehe es nicht.“ (Abtin S., 24 Jahre alt)

AMORI. DIE INSELN erscheint im Mai 2021 im Verlag die Brotsuppe in Biel und ist ein literarisch-dokumentarischer Bericht über den Alltag und die Kämpfe im Registrierungs- und Aufnahmezentrum Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die Frage lautet, was es mit Menschen macht, die unter Bedingungen der systematischen Verweigerung von physischen wie auch psychischen Grundbedürfnissen überleben müssen.

Neun Männer und Frauen aus dem Lager Moria auf der Insel Lesbos, Flüchtlinge und Aktivisten, erzählen der Autorin (oder ihrem fiktiven Alter Ego Henny L.), was es heißt, dort zu überleben. Es geht um Hunger, Kälte, Hitze, Krieg, Gewalt und den radikalen Verlust der Kontrolle über das eigene Leben. Sie fliehen vor Krieg, Diktatur, Hunger und den Auswirkungen der Klimakatastrophe, manche sind auf der Suche nach einem besseren Leben. Sie kommen aus dem Nahen Osten, Südostasien, dem Maghreb und den Ländern südlich der Sahara. Gemeinsam ist ihnen, dass sie in seeuntüchtigen Gummibooten die Ägäis überqueren und in Lagern auf den griechischen Inseln festgehalten werden, bis entschieden wird, ob sie in Europa Asyl beantragen können – oder ob sie in die Türkei abgeschoben werden. Das kann Jahre dauern.

AMORI. DIE INSELN ist keine Chronik der Skandale, sondern ein dokumentarischer Bericht mit literarischen Mitteln so nah wie möglich an die Betroffenen herankommt. Eine jahrhundertealte europäische Praxis wird dokumentiert: die Selektion und das Lager.

2018 und 2019 verbrachte Johanna Lier, Autorin und Aktivistin bei Watch-the Med Alarm Phone,  mehrere Monate in Griechenland und kam eher zufällig in das Lager Moria. Eine Erfahrung, die sie nicht unbeantwortet lassen konnte. Daraufhin kehrte sie nach Moria zurück und begann, basierend auf James Baldwins Essay Everybodys Protest Novel, zu recherchieren und zu schreiben.

Dienstag, 7. September

500 Jahre antikolonialer Widerstand – Die Zapatistas bereisen Europa

19.00-20.00, Koch Areal
InputEncuentro Feminista Zapatista Zürich/Basel und Direkte Solidarität mit Chiapas

Ein Schiff mit einer Delegation der Zapatistas, einer Guerilla in den Bergen Südmexikos, legte Mitte Juni 2021 in der spanischen Hafenstadt Vigo an. Diese symbolische Invasion ist der Auftakt für die mehrmonatige ‚Gira por la Vida‘ (Reise für das Leben) durch ganz Europa. Grund: die 500. Jährung der Kolonialisierung Mexikos. Die Aussage: „Sie haben uns nicht erobert“. Was können wir von dieser Ansage lernen? Die Veranstaltung soll viel Platz für Fragen und offene Diskussionen haben. In einem ersten informativen Block wollen wir uns dennoch Geschichte, Ideologie und Kosmovision der Zapatistas widmen, um danach ein aktuelles Update zur „Reise für das Leben“ zu geben und einen Rückblick auf die zapatistischen Aktionstage in Basel geben.

Über Encuentro Feminista Zapatista Zürich/Basel und Direkte Solidarität mit Chiapas

Das Encuentro Feminista Zapatista Zürich/ Basel hat sich im November 2020 als FLINT Gruppe in Zürich auf Grund der Ankündigung der zapatistischen Invasion Europas gegründet. (femprozap@protonmail.com)

Direkte Solidarität mit Chiapas ist seit dem Aufstand der EZLN 1994 aktive Soligruppe aus Zürich https://chiapas.ch/

Automatisierte Ungerechtigkeit – Wie Algorithmen bestehende Diskriminierung verschärfen

19.00-20.00, Photobastei
InputDezentrum

Algorithmen entscheiden darüber, ob du einen Job bekommst, dein Asylverfahren angenommen wird oder du einen Kredit aufnehmen darfst. Obwohl wir kaum etwas über die Entscheidungskriterien dieser “Blackboxes” wissen, prägen sie unseren Alltag wie nie zuvor. Noch immer glauben viele Menschen, dass sie diese automatisierten Entscheidungen unparteiisch und fair gefällt werden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Anhand von verschiedenen Fallbeispielen von Amazon, zu Google, McKinsey oder dem Schweizer Staat möchten wir euch zeigen, wie Algorithmen bestehende Ungerechtigkeiten verstärken, wie sie Menschen diskriminieren und ausgrenzen können. Wir möchten aber auch zeigen, was wir dagegen tun können und welche Projekte sich schon jetzt aktiv gegen diese Probleme einsetzen.

Über Dezentrum

Das Dezentrum ist ein Think & Do Tank für Digitalisierung und Gesellschaft. Wir forschen, sensibilisieren und geben Anstösse für Innovation. Dabei arbeiten wir mit Universitäten, internationalen Allianzen sowie dem öffentlichen und privaten Sektor. Immer mit dem gleichen Ziel: Die Gestaltung eines digitalen Zeitalters, das die Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt. Das Dezentrum ist als not-for-profit Organisation aufgebaut. Es zahlt Löhne an seine Mitarbeitenden, arbeitet jedoch ohne Ziel der Gewinnmaximierung und gehört dem gemeinnützigen, öffentlichen Verein Dezentrum.

Gerne erzählen wir dir persönlich vor Ort noch etwas mehr oder du kannst dich auf hier umschauen.

Mittwoch, 8. September

„Was tun bei einer rassistischen Polizeikontrolle?“

20.00-21.00, ASZ
WorkshopAllianz gegen Racial Profiling

Rassistische Polizeikontrollen gehören in der Schweiz leider für viele Menschen zum Alltag. Immer mehr Menschen sind nicht mehr bereit, Racial Profiling widerstandslos hinzunehmen. Diskriminierende Polizeikontrollen allein aufgrund des Erscheinungsbildes einer Person sind illegal – mit welcher Taktik widersetzen sich Menschen solchen rassistischen Kontrollen und was können Drittpersonen tun? In diesem Workshop diskutiert Allianz gegen Racial Profiling mit den Teilnehmenden über Erfahrungen mit rassistischen Polizeikontrollen und über Möglichkeiten des antirassistischen Widerstandes für Schwarze, People of Color und Weisse. Gemeinsam sprechen wir darüber, was wir tun können, wenn wir selbst kontrolliert werden, oder wenn wir eine Kontrolle beobachten, und wie wir den kollektiven Widerstand aufbauen können. Die Allianz gegen Racial Profiling (www.stop-racial-profiling.ch) ist solidarisch mit Menschen, die rassistische Polizeikontrollen erleben – sie ist eine Bewegung, die Racial Profiling bekämpft.

Über Allianz gegen Racial Profiling

«Allianz gegen Racial Profiling» ist ein Zusammenschluss von Aktivistinnen, Wissenschaftlerinnen und Kulturschaffenden sowie Menschenrechtsorganisationen und Personen, die sich gegen institutionellen Rassismus in den Schweizer Polizeikorps und den Grenzwachtkorps gemeinsam zur Wehr setzen. Die Mittel, die wir dafür wählen, sind ebenso vielfältig wie die Allianz und reichen von wissenschaftlichen Untersuchungen, Prozessbeobachtungen vor Gericht und Medienarbeit über politische und kulturelle Anlässe bis zu Kampagnen und öffentlichen Stellungnahmen. Wir sind eine Bewegung.

www.stop-racial-profiling.ch/de/home/

„Die Falle“ – Theatervorführung von Riadh Ben Ammar

20.00-21.15, BlackBox
TheaterRiadh Ben Ammar

Das Theaterstück ist eine Geschichte über die geschlossene EU-Außengrenze und ihre Missverständnisse. Man kann nicht an der Küste leben, ohne die andere Seite wenigstens einmal gesehen zu haben. In Tanger, Algier oder Tunis sitzen selbst die Katzen im Hafen und schauen auf die andere Seite. Alle wollen dahin. Die meisten träumen davon…
Die jungen Leute, die es schaffen in Europa zu landen, versuchen alles, um nicht wieder mit leeren Händen zurückzukehren. Illegalität, Kriminalität und die ständige Angst abgeschoben zu werden sind ihr Alltag.

Für das Recht auf Bewegungsfreiheit!

Über Riadh Ben Ammar

Riadh Ben Ammar ist Anfang der 2000er Jahre von Tunesien nach Deutschland gekommen. Lange war er in einem Flüchtlingslager in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht, inzwischen lebt er zwischen Tunesien und Deutschland und ist einer der Gründer von Afrique-Europe-Interact.
Seit vielen Jahren führt Riadh Theaterstücke auf. Sein erstes Stück “Hurria!” handelte vom arabischen Frühling in Tunesien und was dieser mit der Forderung nach Bewegungsfreiheit zu tun hat – inzwischen sind mehrere Theaterstücke dazugekommen – zuletzt das Stück „die Falle“, dass Riadh im Rahmen der Enough-Aktionstage aufführt.

Donnerstag, 9. September

BIPoC Empowernment Workshop

19.00-21.30, BlackBox
WorkshopMeral (Awareness Basel) und Claudia (Allianz gegen Racial Profiling)

Auch Bildungsinstitutionen wie z.B. Schulen und Universitäten sind nicht frei von Rassismus. Dieser Workshop will Personen mit Rassismuserfahrungen in ihrem Alltag an der Bildungsinstitutionen zu unterstützen. Der Workshop schafft einen Raum, um gemeinsam unterschiedliche Situationen zu analysieren, antirassistische Empowermentpraktiken zu erarbeiten, um sich gegenseitig zu stärken. Durch
einen gemeinsamen Austausch, Körperübungen, sowie das Zusammentragen von individuellen Empowermentpraktiken werden Teilnehmende einen persönlichen
‘Werkzeugkoffer’ mit Handlungs- und Widerstandsstrategien erstellen.

Der Workshop richtet sich explizit an Schüler:innen, Studierenden und Mitarbeitende von Bildungsinstitutionen mit Rassismuserfahrungen, wie zum Beispiel Geflüchtete, Migrant*innen, Personen mit Migrationserfahrung, Second@S, Schwarze Personen, People of Colour, Sinti, Roma, Jenische, Jüd:innen, Muslim:Innen und viele mehr. Dies ist keine abschliessende Liste.
Der Workshop kann auf Englisch oder Deutsch stattfinden.

„Escaping Eritrea“ – Filmscreening und Input (TW: Bilder von Gewalt)

19.00-21.00, ZWZ
Film (EN) und DiskussionEritreischer Medienbund

Obwohl Menschen aus Eritrea den grössten Anteil der Flüchtlinge in der Schweiz stellen, gibt es immer noch wenig Wissen und viel Desinformation über die repressive Diktatur. Das liegt auch daran, dass es fast unmöglich ist, in Eritrea zu filmen und zu recherchieren. Der Eritreische Medienbund Schweiz präsentiert den investigativen Dokumentarfilm „Escaping Eritrea“ von PBS Frontline, der einen seltenen Einblick in die willkürlichen Verhaftungsmethoden, die unbefristete Zwangseinberufung zum Militär und die Folter des Regimes gewährt. Dennoch erhalten in der Schweiz immer mehr eritreische Asylsuchende einen negativen Entscheid. Im Anschluss an die Filmvorführung geben mehrere Experten Auskunft über die Situation der in der Schweiz lebenden Eritreer.

Triggerwarnung: Bilder und Geschichten von staatlicher und militärischer Gewalt.

Über Eritreischer Medienbund

Die eritreische Diaspora in der Schweiz zählt mit über 40 000 Personen zu einer der grössten in Europa. Trotzdem kommen ihre Mitglieder in der hiesigen Öffentlichkeit kaum zu Wort. Der Eritreische Medienbund Schweiz (EMBS) entstand 2015 aus dem Bedürfnis heraus, sich aktiv an der öffentlichen Debatte zu beteiligen. Für den EMBS engagieren sich Personen aus der eritreischen Diaspora sowie Schweizerinnen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, mit Medienauftritten, Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Reportagen und einem Social-Media-Auftritt die Öffentlichkeit zu informieren, zu involvieren und den Diskurs auf eine fundierte Ebene zurückzubringen. Zusätzlich nutzt der Medienbund seine Plattformen, um wichtige Informationen zum Leben in der Schweiz an Eritreerinnen zu vermitteln.

https://eritreischer-medienbund.ch/

ካብኤርትራምህዳም፡ምርኢትፊልምንርእይቶን

Donnerstag, 9. September, 19.00-21.00 Uhr, ZWZ (Alte Zentralwäscherei), Neue Hard 12, 8005 Zürich, Kantine, 5. OG

ፊልም (ኢ) ከምኡውን ምይይጥ – ማሕበር መራኸቢ ብዙሓን ኤርትራ / Film (E) und Diskussion – Eritreischer Medienbund)

ኣብ ስዊዘርላንድ ካብ ዝርከቡ ስደተኛታት እቶም ዝበዝሑ ካብ ኤርትራ ዝመጹ እኳ እንተዀኑ ብዛዕባ እቲ ጨቋኒ ውልቀ ምልካዊ ስርዓት ግን ውሑድ ፍልጠትን(ሓቅታትን) ብዙሕ ዝተዋቐዐ ሓበሬታን ኣሎ። እዚ ዝዀነሉ ምኽንያት ከኣ ኣብ ኤርትራ ፊልም ንምስኣልን ምርምር ንምግባርን ዳርጋ ፈጺሙ ዘይከኣል ብምዃኑ እዩ።

ማሕበር መራኸቢ ብዙሓን ኤርትራዊ- ስዊዘርላንድ ነታ ብ PBS ፍሮንትላይን እተዳለወት „ካብ ኤርትሩ ምህዳም“ ዘርእስታ  መርማሪት ፊልም የቕረብ። እዚ ኸኣ ብዛዕባ እቲ ስርዓት ብዘይ ፍቓድ ዝግበር ናይ ማእሰርቲ ሜላታትን ንውትህድርና ንዘልኣለም ንክኽተቡ ኣገዲድካ ምእታውን ከምኡውን ብዛዕባ ስቓይ ምስትውዓል ይህብ። ይኹን እምበር ቍጽሮም እናወሰኸ ዝኸይድ ዘሎ ኣብ ስዊዘርላንድ ዝርከቡ ዑቕባ ዝደልዩ ኤርትራውያን ኣሉታዊ ውሳነ ይወሃቦም  ኣሎ፡ (ይንጸጉ ኣለዉ) ።

ደድሕሪ እታ ፊልም ሓያሎ ክኢላታት ብዛዕባ ኩነታት እቶም ኣብ ስዊዘርላንድ ዝነብሩ ኤርትራውያን ሓበሬታ ክህቡ እዮም።

መጠንቀቕታ፡ ብዛዕባ መንግስትን ወተሃደራዊ ዓመጽን ዝገልጽ ስእልታትን ዛንታታትን።

Freitag, 10. September

Velotour d’Horizon: Offenes Treffen

14.00-16.30, ASZ
Offenes VernetzungstreffenVelotour d’Horizon

Im Vorfeld des Enough-Wochenende gibt es ein Austauschnachmittag zu den nächsten überregionalen Ideen. Hast Du Lust mitzudenken oder einfach mehr über die Aktionen zu erfahren, dann komm ans Treffen!

1.Teil zur Demo «Für ein freies und würdiges Leben» am 2. Oktober 2021 in Bern. Aktuelle Informationen und Besprechung der Redebeiträge. Zu klären gibt es, wer spricht für welche Gruppen und über welches Thema. https://www.sosf.ch/de/news/demo-oktober-2021.html?zur=41

Pause

2.Teil Ideensammlung und Aufgabenverteilung für die Velotour d’Horizon 2022. Auch nächstes Jahr möchten wir wieder aus dem Alltag ausbrechen und für eine Woche (oder mehr) miteinander Zeit verbringen! In welcher Form die Aktion nächstes Jahr stattfinden soll, ist dabei noch offen. Ob eher stationär oder wieder als Tour: Ziel ist es nächstes Jahr noch inklusiver zu werden und auch Nicht-Velofahrer*innen, Kinder und mehr Frauen anzusprechen.

Über Velotour d’Horizon

In den letzten zwei Jahren war die Velotour d’Horizon jeweils während drei Wochen gemeinsam thematisch zum Schweizer Asyllagersystem unterwegs. Als Gruppe von in der Schweiz lebenden Menschen aus der ganzen Welt fuhren wir durch unterschiedliche Asylregionen und zu vielen prekären Asyllagern. Wir knüpften neue Kontakte, besuchten beste­hende Initiativen und informierten über die Zustände im Asyllagerleben.

„Abolish Frontex – Stop Deportations – Fight the Camp System“ Demo

19.00, Treffpunkt Landesmuseum
Demo

Stellen wir uns gemeinsam gegen die militarisierten Grenzen Europas und ihre «Schutzagentur» Frontex. Wehren wir uns gegen Ausschaffungen und das Lagersystem. Für uns ist klar: Keine Person sollte jemals an einen Ort zurückkehren müssen. aus dem sie geflohen ist. Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle!

L’Après M

Samstag, 11. September

Blackbox Bundesasyllager: Zivilgesellschaftliche Möglichkeiten gegen die Isolation

11.00-12.30, ASZ
WorkshopPikett Asyl und Space of Solidarity (SoS)

Seit 2019 die Asylgesetzrevision in Kraft getreten ist, werden Geflüchtete vermehrt und für eine längere Zeit in lagerähnlichen Bundesasylzentren (BAZ) untergebracht. Dies erschwert für Asylsuchende massiv den Zugang zu zivilgesellschaftlichen Akteuren, zu solidarischen Projekten sowie zu rechtlicher Unterstützung. In unserem Workshop wollen wir gemeinsam diskutieren, welche Herausforderungen sich durch die Abgeschlossenheit dieser Bundeslager ergeben, welche Erfahrungen wir damit gesammelt haben und welche Handlungsoptionen wir sehen. Dabei beteiligt sind das Projekt «Pikett Asyl» der Freiplatzaktion Zürich, das sich für die Rechte von BAZ-Bewohner:innen einsetzt, die Besuchsgruppe des BAZ in Embrach, «Space of Solidarity», sowie ein ehemaliger BAZ-Bewohner und Freiwilliger beim Projekt «Eusi Chuchi». Wir zeigen, wie zivilgesellschaftliches Engagement realisiert werden kann, welche Hürden es dabei gibt und wo die Schnittstellen und Grenzen zur aktivistischen Rechtsberatung liegen. Der Workshop soll nicht zuletzt zu einem zivilgesellschaftlichen und aktivistischen Engagement im Bereich der BAZ aufrufen, so dass die problematischen Zustände in den BAZ stärker ins Licht der Öffentlichkeit geraten.

Mit:
Jafar, Eusi Chuchi (Solinetz)
Nasim, ehemaliger BAZ-Bewohner
Nora, Pikett Asyl (Freiplatzaktion Zürich)
Philipp, Space of Solidarity
Moderation: Sophie, Solidarité sans frontières

Über Space of Solidarity und Pikett Asyl (Freiplatzaktion Zürich)

«Space of Solidarity» – Wir sind ein Kollektiv aus unterschiedlichen Menschen, die sich im Rahmen des Projekts Space of Solidarity zusammengetan haben. In unserem Kollektiv haben einige Menschen eigene Erfahrungen mit Migration und Flucht gemacht, die meisten aber nicht. Mit Space of Solidarity haben wir in Embrach einen Raum ausserhalb des Bundesasylzentrums geschaffen und versuchen damit die Isolation zu durchbrechen.

Die Freiplatzaktion Zürich (FPA) setzt sich für die Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte von asylsuchenden und migrierten Menschen ein. Hierzu bietet sie eine professionelle und staatlich unabhängige Rechtsberatung an, trägt rechtliche Missstände in die Öffentlichkeit und engagiert sich in lokalen und nationalen politischen Projekten. Die Freiplatzaktion Zürich orientiert sich in ihrer Tätigkeit am Prinzip einer «Aktivistischen Rechtsarbeit». «Aktivistisch» ist Rechtsarbeit nach ihrem Verständnis dann, wenn Menschen uneingeschränkten Zugang zu Rechtsarbeit erhalten, wenn Rechtsarbeiter*innen sich mit den Klient*innen solidarisieren und wenn Rechtsarbeit politisch ist. Aktivistische Rechtsarbeit setzt sich für das Recht auf Rechte ein – für alle Menschen unabhängig ihres aufenthaltsrechtlichen Status. https://freiplatzaktion.ch/startseite

Klimakrise und Flucht – An Beispielen der kenianischen Blumenindustrie und der Abholzung in afrikanischen Ländern

11.00-12.30, Park Platz
InputWomen in Exile

Unternehmen aus dem globalen Norden beuten nach wie vor Ökosysteme und Black, Indigenous und People of Colour aus. Sie tun dies mit verschiedenen Mitteln, wie z.B. Land- und Wasserraub, die zur Zerstörung und Veränderung von Ökosystemen beiträgt. Das ist verbunden mit der Ausbeutung von Arbeit und Ressourcen – das sind wichtige Treiber des Klimawandels und beeinflussen das Leben vieler Menschen zentral und führt zu Flucht und Migration. Dieser Workshop orientiert sich an konkreten Beispielen aus der kenianischen Blumenindustrie und der Abholzung tropischer Wälder in afrikanischen Ländern sowie die Rolle multinationaler Konzerne.

Die Folgen dieser Ausbeutung sind Umweltzerstörung, Krankheiten, Erschöpfung der Ressourcen und die Verletzung der Menschenrechte. Diskriminierung, Rassismus und Ungleichheit sind ein wesentlicher Schwerpunkt für Anti-Rassismus-Aktivismus aus dem globalen Norden, wenn es darum gehen soll, die Kluft zwischen den Privilegien im globalen Norden und der Ausbeutung des globalen Südens zu bekämpfen.

Über Women in Exile

Women in Exile ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die sich 2002 in Brandenburg zusammen gefunden haben, um für ihre Rechte zu kämpfen. Wir haben entschieden, uns als Flüchtlingsfrauengruppe zu organisieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Flüchtlingsfrauen doppelt Opfer von Diskriminierung sind: Sie werden als Asylbewerberinnen* durch rassistische Gesetze ausgegrenzt und als Frauen* diskriminiert. Der Kampf dagegen wird von geschlechtergemischten Flüchtlingsselbstorganisationen unserer Erfahrung nach wenig mitgetragen, da diese häufig von Männern dominiert sind, die andere Themen als wichtiger ansehen. Women in Exile e.V. wurde 2011 in Potsdam gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt. 2011 baute ‚Women in Exile’ die Gruppe ’Women in Exile & Friends‘ auf, in der auch solidarische Aktivistinnen ohne Fluchthintergrund mitarbeiten. Gemeinsam tragen wir flüchtlingspolitische Forderungen aus feministischer Perspektive an die Öffentlichkeit. Zum Beispiel mit der Kampagne „Keine Lager für Frauen und Kinder! Alle Lager abschaffen!“.

Unser grundlegendes politisches Ziel ist die Utopie einer gerechten Gesellschaft ohne Ausgren­zung und Diskriminierung, mit gleichen Rechten für alle Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gehen. In unserer konkreten Politik liegt unser Fokus auf der Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze gegen Asylsuchende und Migrant*innen und den Verschränkungen von Rassismus und Sexismus. Wir verstehen uns als feministische Organisation und sind eine der wenigen Schnittstellen zwi­schen Frauenbewegung und Flüchtlingsbewegung.

https://www.women-in-exile.net

Sans-Papiers: Leben im Schatten – Ein Audio-Rundgang durch die Kalkbreite

13.00 - 14.00, Kalkbreite
TourSPAZ

Wie würden Sie damit umgehen, wenn Ihnen das Gesundheitswesen, geregeltes Wohnen, der Arbeitsmarkt oder die Mobilität nicht offen stünden? Was würden Sie tun, wenn Sie in Gefahr laufen würden, ihre Existenzgrundlage zu verlieren und abgeschoben zu werden, wenn Sie die Rechte einfordern, die Ihnen zustehen? In der Stadt Zürich leben und arbeiten 10’000 Migrantinnen und Migranten ohne geregelten Aufenthaltsstatus. Es ist nicht einfach, sich vorzustellen mit welchen Alltagsproblemen und Ängsten Sans-Papiers hier leben. Stecken Sie die Kopfhörer in Ihr iPhone und nehmen Sie in einem Rundgang durch die Kalkbreite für eine Stunde die Perspektive eines Sans-Papiers ein und lassen Sie sich informieren. Der Rundgang führt durch das Gebäude der Genossenschaft Kalkbreite und dauert etwa eine Stunde.

Über SPAZ

Der Verein Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich wurde im April 2005 auf Initiative von Gewerkschaften, Migrant:innenorganisationen und Einzelpersonen gegründet. Die Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich SPAZ berät Migrant:innen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in sozialen und rechtlichen Fragen. Sie setzt sich dafür ein, dass Sans-Papiers ihre Grundrechte wahrnehmen und sich gegen Betrug und Ausbeutung zur Wehr setzen können. Sie sensibilisiert Staat und Öffentlichkeit fürs Thema Sans-Papiers und ihre prekäre Lebenssituation. Die SPAZ engagiert sich für eine grundlegende Verbesserung der Situation der Sans-Papiers und für deren Regularisierung.

www.sans-papiers-zuerich.ch

Abschottungspolitik vs. Bewegungsfreiheit – Die Folgen der geschlossenen EU-Aussengrenze für die nordafrikanische Gesellschaft am Beispiel Tunesiens

13.00-14.30, ASZ
InputRiadh Ben Ammar

In den 70er und 80er Jahren, vor der Existenz der Europäischen Union, reisten viele Menschen zwischen der nordafrikanischen Küste und Südeuropa hin und her. Der Mittelmeerraum wurde zwischen allen geteilt. Doch heute ist die nordafrikanische Küste durch die geschlossene EU- Außengrenze blockiert. Dazu zählt auch der 1200 km lange tunesische Küstenstreifen. Seit der Existenz des Visaregimes ist das Visum zu einem Symbol für die geschlossene EU-Außengrenze geworden. In Tunesien und den meisten anderen Ländern im Globalen Süden ein Visum zu kriegen, ist für die meisten jedoch Menschen nicht möglich und verwehrt das Recht auf Bewegungsfreiheit. Welche Folgen hat die heutige Isolation Tunesiens für die tunesische Gesellschaft? Kann eine Demokratie in so einem geschlossenen Raum funktionieren? Welche Rolle spielt die Nachbarin EU in Tunesien? Wie ist die Situation von Menschen aus Nordafrika, die die EU- Außengrenze überwinden und nun mit Abschiebungen bedroht werden?

Über Riadh Ben Ammar

Riadh Ben Ammar ist Anfang der 2000er Jahre von Tunesien nach Deutschland gekommen. Lange war er in einem Flüchtlingslager in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht, inzwischen lebt er zwischen Tunesien und Deutschland und ist einer der Gründer von Afrique-Europe-Interact.

Frontex und die Schweiz

13.00-14.00, Park Platz
InputAbolish Frontex

Was hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit der Schweiz zu tun? Wie wird die Luftüberwachung des Mittelmeers als Migrationsabwehr genutzt?

Zwei Aktivist*innen von Watch the Med Alarm Phone geben an dieser Infoveranstaltung einen Einblick in die Europäische Abschottungspolitik. In einem ersten Teil wird die Verbindung von Frontex und der Schweiz erläutert. In der zweiten Hälfte erklärt die co-Autorin vom Report „Remote Control“ (https://eu-libya.info/), die Kooperation zwischen der EU und Libyen.

Die Infoveranstaltung ist Teil des Zusammenschlusses „Frontex Abschaffen – auch in der Schweiz“ und bezieht sich auf die transnationale Kampagne #AbolishFrontex (www.abolsihfrontex.org). Das Ziel ist die Verbrechen an den EU-Aussengrenzen sichtbar zu machen & sich gemeinsam gegen das EU-Grenzregime zu organisieren.

Kriegsmaterial blockieren – Hafen auf für Geflüchtete: die Dockers der C.A.L.P. aus Genua

14.30-15.30, Park Platz
InputC.A.L.P.

Drei Personen von C.A.L.P. zeigen die Zusammenhänge zwischen Europas Waffenexporte und Fluchtursachen auf und berichten von ihrem praktischen Widerstand an einem zentralen Umschlagsplatz für Kriegsmaterialien – dem Hafen Genuas. Mit ihren direkten Aktionen und dem Blockieren von Schiffen verbinden sie antikapitalistische, antimilitaristische, antirassistische und Migrationskämpfe, was sich auch in ihrer zentralen Forderung zeigt: “Kriegsmaterialien blockieren – Hafen auf für Geflüchtete!”

Über C.A.L.P.

Im Rahmen von europaweiten direkten Aktionen verhinderten Hafenarbeiter:innen in unterschiedlichen Ländern, dass Frachter mit Kriegsmaterialexporten in den Jemen auslaufen konnten. Die Dockers des „Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali“ (C.A.L.P.) hatten damit im Mai 2019 Erfolg: dank ihrem Streik konnte ein Schiff mit Kriegsmaterial den Hafen Genuas nicht verlassen. Diesen Sommer blockierten sie aus Solidarität mit der Bevölkerung in Palästina die Ausfuhr von Rüstungsmaterial nach Israel. Doch ihre Perspektive erschöpft sich nicht nur im Antimilitarismus: Die C.A.L.P. fordert, die Häfen für Kriegsmaterial zu schliessen und diese für Geflüchtete zu öffnen und setzen sich für die Rechte migrantischer Arbeiter:innen ein.

https://calp238599372.wordpress.com/

https://www.instagram.com/calp_genova/?hl=en

Rückkehr Watch: kritischer Blick auf „freiwillige“ Rückkehrprogramme

15.00-16.00, ASZ
InputMedico International

Seit Montag, dem 23. August 2021 ist das Projekt Rückkehr-Watch von medico international online. Da Abschiebungen nicht in der politisch gewünschten Zahl umzusetzen sind, setzt die Bundesregierung und die EU (und auch die Schweiz) vermehrt auf „freiwillige“ Rückkehrprogramme. Das Recherche-Projekt wirft einen kritischen Blick auf diese Programme und erzählt die Geschichten derer, die nach ihrer Rückkehr schlechter dastehen als zuvor. Damit dokumentiert Rückkehr Watch die fortschreitende Indienstnahme von Entwicklungspolitik für Migrationsabwehr und kritisiert Ausreisedruck, Alternativlosigkeit und eine Politik der falschen Hoffnungen. Gleichzeitig bündelt die Website auch die Widerstände gegen diese Politik. Denn der Wunsch und das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde lassen sich nicht vertreiben.

Im Zentrum stehen die Erfahrungsberichte von Rückkehrer:innen aus Marokko, Afghanistan, Irak und Nord-Irak, Nigeria und Mali. Sie verdeutlichen, dass die Förderung Freiwilliger Rückkehr und Reinintegrationsförderung häufig nicht aus freien Stücken, sondern vielmehr aus Not und Alternativlosigkeit in Anspruch genommen wird. Viele Rückkehrende geraten im Herkunftsland in aussichtslose und sogar bedrohliche Situationen. Die Gespräche mit ihnen zeigen: Eine Entscheidung zur Rückkehr mithilfe der offiziellen Programme hat mit Freiwilligkeit meist wenig zu tun.

And den Aktionstagen stellt Nina Violetta Schwarz von Medico das Projekt Rückkehr Watch vor, das journalistische Hintergrundartikel und politische Positionen, Kurzfilme und zahlreiche Geschichten und illustrierte Portraits von Rückkehrer:innen versammelt. Ziel vom Projekt ist es, die zynische Logik der „freiwilligen Rückkehr“ sichtbar zu machen und das Thema auf die Agenda der Debatte zur Bundestagswahl im September setzen.

Über Medico International

Seit über 50 Jahren leistet medico international Hilfe für Menschen in Not und arbeitet an der Beseitigung der strukturellen Ursachen von Armut und Ausgrenzung. 1997 wurde die von medico initiierte Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Solidarität mit den Ausgegrenzten und Marginalisierten im globalen Süden setzt sich medico für menschenwürdige Lebensverhältnisse ein, die ein Höchstmaß an Gesundheit und soziale Gerechtigkeit ermöglichen. Das Ziel ist, Armut, Not und Gewalt nicht nur zu lindern, sondern ihre Ursachen zu erkennen und zu überwinden. Denn die Welt leidet nicht an zu wenig Hilfe, sondern an Verhältnissen, die immer mehr Hilfe notwendig machen.Krisen und Notlagen fallen nicht vom Himmel. Armut und Gewalt haben Ursachen in globalen Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnissen. Daher ist eine aktive und kritische Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Aufgabe von medico international.

https://www.medico.de/

Lebensrealitäten von Sans Papiers in Zürich: Ein gemeinsames Gespräch mit der SPAZ

16.00-17.00, Park Platz
PanelSPAZ

In einer Kurzpräsentationen stellt die Sans Papier Anlaufstelle Zürich (SPAZ) ihre Arbeit vor. Zudem erzählen Menschen, die Illegalisierung durch den Staat erfahren haben im Gespräch über ihre Lebensrealitäten als illegalisierte Personen in der Region Zürich und über politische Perspektiven dazu.

Über SPAZ

Der Verein Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich wurde im April 2005 auf Initiative von Gewerkschaften, Migrant:innenorganisationen und Einzelpersonen gegründet. Die Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich SPAZ berät Migrant:innen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in sozialen und rechtlichen Fragen. Sie setzt sich dafür ein, dass Sans-Papiers ihre Grundrechte wahrnehmen und sich gegen Betrug und Ausbeutung zur Wehr setzen können. Sie sensibilisiert Staat und Öffentlichkeit fürs Thema Sans-Papiers und ihre prekäre Lebenssituation. Die SPAZ engagiert sich für eine grundlegende Verbesserung der Situation der Sans-Papiers und für deren Regularisierung.

www.sans-papiers-zuerich.ch

Solidarisch verbünden – gegen Ausgrenzung, Isolation und Repression in den Nothilfelagern

16.30-17.30, ASZ
WorkshopBündnis Wo Unrecht zu Recht wird

Eingrenzungen, Präsenzzwang, Strafen wegen «illegalen» Aufenthalts: Seit seiner Gründung setzt sich das Bündnis «Wo Unrecht zu Recht wird …» gegen ein gesetzlich legitimiertes Repressionsregime ein, das auf Schikane und Ausgrenzung setzt und die Grundrechte abgewiesener Asylsuchender im Kanton Zürich mit Füssen tritt. Wichtiger Teil dieser Arbeit sind regelmässige Besuche in den fünf Nothilfelagern und den beiden Bundesasyllagern. Zudem wurden gemeinsam mit Betroffenen verschiedene Aktionstage organisiert, ein Netzwerk für rechtliche Unterstützung aufgebaut, die solidarischen Strukturen in den Gemeinden der Lager verstärkt sowie ein Velo-Workshop ins Leben gerufen, der den Menschen eine bessere Mobilität ermöglichen soll. Im Workshop an den enough. Aktionstagen geben Aktivist:innen einerseits Einblick in die Geschichte und Tätigkeiten von «Wo Unrecht zu Recht wird…». Andererseits zeigen wir Möglichkeiten auf, sich dem Bündnis anzuschliessen und arbeiten gemeinsam an Perspektiven.

Über Wo Unrecht zu Recht wird…

Das Bündnis «Wo Unrecht zu Recht wird…» hat sich Anfang 2017 als Reaktion auf die zunehmende Repression gegenüber abgewiesenen Asylsuchenden im Kanton Zürich gebildet. Das Bündnis hat seither eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen organisiert, um dem Schweigen rund um diese gewaltsame Politik aktiv entgegenzutreten. Einen wichtigen Bestandteil bilden die regelmässigen Besuche in den Lagern. Auch ein Netzwerk an juristischen Unterstützer:innen ist dem Bündnis entwachsen.

Mehr Informationen: www.wo-unrecht-zu-recht-wird.ch

Kontakt: info@wo-unrecht-zu-recht-wird.ch

Externalisierung des europäischen Migrationsregimes: Perspektiven zu Auswirkungen und Widerstand

18.00-19.30, Park Platz
PanelSudan Uprising Germany, Alarmphone Sahara, Afrique-Europe-Interact und Medico International

Europa lagert seine Grenzen aus. Durch immer engere Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteur*innen in sogenannten Transit- und Herkunftsländern wird Migration zunehmend bereits ausserhalb des Schengenraums im Sinne europäischer Staaten kontrolliert. Mit wirtschaftlichen Anreizen und politischem Druck setzen diese ihre Interessen durch und schaffen ein neokoloniales Grenzregime, das bis weit über Europa hinausreicht. Während lokale Machthaber gestärkt und lokale Realitäten massiv beeinflusst werden, werden Migrationsrealitäten zunehmend in die Unsichtbarkeit gedrängt. Vier Personen aus unterschiedlichen Regionen und Projekten werden über die verschiedenen Gesichter der Externalisierung berichten. Welche Interessen werden verfolgt? Wie manifestiert sich die Politik der Externalisierung? Welche Auswirkungen hat diese auf Migrant*innen und die lokale Bevölkerung? Wie kann solidarischer Widerstand und eine Autonomie von Migration aussehen? Anhand des Visaregimes im Kontext Tunesien, der europäischen Finanzierung der am Völkermord von Darfur beteiligten Janjaweed-Miliz und anhand der Kriminalisierung von Migration, die in Niger unter erheblichem Druck der EU durchgesetzt wurde, werden diese Fragen besprochen.

Sudan Uprising Germany: Sudan Uprising Germany ist ein Kollektiv und eine politische Plattform, die zu Beginn der sudanesischen Revolution 2018-2019 von sudanesischen und sudanesisch-deutschen Aktivist*innen in Deutschland gegründet wurde. Eine antikolonialistische Perspektive ist das Herzstück ihres Aktivismus, da sie erkennen, dass ein Großteil der Marginalisierung von Gruppen innerhalb ihrer Länder und des Globalen Südens ein Produkt des kolonialen Erbes und der kolonialen Herrschaft über Afrika und darüber hinaus ist. Aus diesem Grund ist SudanUprising Deutschland immer im Gespräch mit anderen Aktivist*innen aus sozialen Bewegungen in Berlin und sowohl aus Deutschland als auch aus der ganzen Welt.
http://www.sudanuprising.com/about.html 

Afrique-Europe-Interact: Afrique-Europe-Interact ist ein transnationales Netzwerk von Basisaktivist:innen – unter ihnen zahlreiche selbstorganisierte Geflüchtete, Migrant:innen und Abgeschobene. Das Netzwerk verfolgt dabei insbesondere zwei Ziele: Einerseits die Unterstützung von Geflüchteten und Migrant:innen in ihren Kämpfen um Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte. Andererseits eine Auseinandersetzung mit dem Recht zu bleiben, also die Möglichkeit, zu Hause bzw. im Herkunftsland ein Leben unter sicheren, würdigen und selbstbestimmten Bedingungen führen zu können.
https://afrique-europe-interact.net/38-0-Unser-Netzwerk.html

Medico International “Rückkehr Watch”: Medico International setzt sich seit Jahren gegen die Folgen der europäischen Externalisierungspolitik ein. In ihrem neuesten Projekt “Rückkehr Watch” beleuchtet Medico die Folgen dieser Politik. Im Zentrum stehen Erfahrungsberichte von Rückkehrer*innen aus Marokko, Afghanistan, Irak und Nord-Irak, Nigeria und Mali. Diese zeigen auf, dass sogenannt „freiwillige“ Rückkehr und Reinintegrationsförderung häufig nicht aus freien Stücken, sondern vielmehr aus Not und Alternativlosigkeit in Anspruch genommen wird – sie sind Resultat der strukturellen Gewalt des Externalisierungsregimes.
Deutsch: freiwillige-rueckkehr.de; Englisch: return-watch.org; Französisch: return-watch.org/fr

Alarmphone Sahara: Alarme Phone Sahara (APS) ist ein Kooperationsprojekt zwischen Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen in der Sahel-Sahara-Region und Europa. APS zielt darauf ab, Migrant*innen für ihre Rechte und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, zu sensibilisieren, organisiert die Rettung von Migrant*innen, die in der Wüste in Not geraten sind, dokumentiert aber auch Verbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Schikanen auf der Straße und prangert die regionale, subregionale, nationale und internationale Politik an, die das Leben von Migrant*innen gefährdet und das Recht auf Bewegungsfreiheit verletzt. APS ist solidarisch und erkennt das Recht auf Leben, Bewegungsfreiheit und die Achtung der physischen und moralischen Integrität der menschlichen Person und die Gleichheit zwischen den Menschen an.
https://alarmephonesahara.info/en/about/who-is-alarme-phone-sahara

Moderiert von Jana Häberlein. Jana ist in unterschiedlichen migrationspolitischen Zusammenhängen aktiv, unter anderem der Anlaufstelle für Sans-Papiers in Basel. Jana bringt praktische Perspektiven auf die Externalisierung der EU-Migrationspolitik ein, insbesondere hinsichtlich deren Auslagerung in die Balkanstaaten. In verschiedenen Hochschulkontexten unterrichtet sie u.a. zu Themen von Grenzregimen.

Rassismus und psychische Gesundheit

18.00-19.30, ASZ
InputLinke PoC

Beschäftigte des Gesundheitswesen und Betroffene erzählen aufgrund eigener Erfahrung und dem aktuellen Forschungsstand über die institutionellen und persönlichen Auswirkungen von Rassismus auf die psychische Gesundheit: Geflüchtete, migrantische Menschen und BIPOC haben einen erschwerten Zugang zu Gesundheitsinstitutionen, sei dies über sprachliche, kulturelle, rechtliche oder finanzielle Barrieren. Zeitgleich sind diese auch stärkerem Stress und Traumata durch Rassismus und Kolonialismus ausgesetzt. Da Betroffene damit einer mehrfachen Diskriminierung ausgesetzt sind, sind sie einer verstärkten Gefahr ausgesetzt, von missbräuchlichem Verhalten betroffen zu sein.

Über Linke PoC

Wir, Linke PoC und Migrantifa, sind selbstorganisierte Gruppen, welche intersektional Rassismus, Patriarchat und Kolonialismus bekämpfen, indem wir uns austauschen und handeln.

Stand ROTA

Sonntag, 12. September

Taking the Conversation Back – Acknowledging Racism in Switzerland

11.00-13.00, Park Platz
Workshop (EN)Racial Justice Student Collective

Während dieses Workshops wollen wir einen safer space und einen Raum der Achtsamkeit schaffen, in dem BIPoC-Geschichten gehört werden können und wir uns alle gemeinsam kritisch mit der Ignoranz auseinandersetzen, die den Status quo der Ungerechtigkeiten schützt, und neu bewerten, was es bedeutet, die Unsichtbarmachung der BIPoC-Präsenz und -Geschichte in der Schweiz anzuerkennen. Dieser Workshop legt den Grundstein für die Aktionen, die zur Heilung und Befreiung nötig sind: Anerkennen, neu bewerten und reparieren. Mit anderen Worten: ein Ausgangspunkt, um als Gemeinschaft die Narrative neu zu schreiben und gemeinsam rassistischen Strukturen entgegenzuwirken.

Über Racial Justice Student Collective

Das Racial Justice Student Collective ist eine Gruppe von Schwarzen Menschen, Indigenen Menschen, People of Color und weissen Verbündeten, die sich gegen den systemischen Rassismus innerhalb und ausserhalb der Schweizer Universitäten einsetzen und die Organisierung für Rassengerechtigkeit in der ganzen Schweiz unterstützen. Wir lassen uns von der Notwendigkeit der Dekolonisierung der Akademie inspirieren und lassen uns von Perspektiven leiten, die darauf bestehen, den in allen Institutionen eingebetteten systemischen Rassismus anzuerkennen und abzubauen und die Rolle der westlichen Universität in den kolonialen Projekten zu dekonstruieren, deren Gewalt bis heute systemischen Rassismus untermauert.

https://rjsc.space/

Sexualisierte Gewalt, Flucht und Migration (keine cis Männer)

12.00-14.00, ASZ
Panel

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter, auch im Kontext von Flucht und Migration: Patriarchale Gewalt im und durch das schweizerische Asylverfahren; sexualisierte Gewalt und Lebensgefahr als «unzureichende» Asylgründe; Formen der Gewalt und Belästigung von Frauen in Asyllagern und Knästen. Welche Erfahrungen machen Frauen vor, während und nach der Flucht und Migration? An diesem Panel reden Überlebende über ihre unmittelbaren und gewaltsamen Erfahrungen im Kontext von Flucht und Migration und möglichen Widerstand dagegen.

Isolation und Rassismus in Asyllagern

14.30-16.00, ASZ
InputROTA Aargau

ROTA Aargau wird zusammen mit Asylsuchenden und Geflüchteten, während ihres Inputs „Isolation und Rassismus“ ihre Geschichten und Realitäten auf die Bühne bringen.

Über ROTA

ROTA; ist eine Struktur, in der alle Migrant*innen die freiwillig oder zwangsweise eingewandert sind, ihre Selbstorganisation in sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und vielen anderen Bereichen bilden. ROTA steht gegen alle Arten von Unterdrückung und diskriminierenden Einstellungen und Richtlinien, die Menschen unabhängig von Religion, Sprache, Rasse und Geschlecht an den Rand drängen. Sie definiert sich jedoch im Gegensatz zu Rassismus, Hierarchie, Homophobie und nimmt eine kollektive Organisationsform an. Unabhängig von ihrem Status (vom eingebürgerten Migrant*innen bis hin zum Sans-Papier) kann jede Person mit Migrationshintergrund einen Platz in ROTA finden.
ROTA versteht Selbstorganisation als solidarische Organisation, mit dem Migrant*innen in allen Lebensfragen gemeinsam mitreden, kämpfen und handeln können und organisiert sich auf diese Weise. 
ROTA ist eine Struktur, die all diese Arbeiten solidarisch ausführt, ohne regelmäßige und direkte Unterstützung durch irgendeine Institution, einen Verein oder einen Staat.

Solidarität verstärkt den Migrantischen Kampf.

Bildung für Alle

14.00-15.00, Park Platz
WorkshopASZ

Ist Bildung in der Schweiz ein Privileg? Der Zugang zu Bildung ist in der Schweiz nicht für alle gleich. Einigen wird er gänzlich verwehrt, anderen massiv erschwert. Was heisst das und was muss sich ändern?

Über die ASZ

Die Autonome Schule Zürich ist ein Projekt gegen Rassismus und Ungerechtigkeit. Sie ist ein Treffpunkt, wo man andere Menschen kennen lernen kann. Die ASZ ist eine Schule, die sich selbst organisiert und sich kollektiv verwaltet. Sie ist unabhängig vom Staat.

https://www.bildung-fuer-alle.ch/

Ein Stadtrundgang durch Zürichs koloniale Vergangenheit (nur mit Anmeldung)

14.00-16.00, Treffpunkt Bahnhof Wiedikon
Stadtrundgang (DE)ZH Kolonial

Die Schweiz habe mit Kolonialismus wenig zu tun – so die öffentliche Wahrnehmung – denn sie hatte nie Kolonien. Tatsächlich aber beteiligten sich Schweizer*innen am Kolonialismus anderer Länder. Die Auswirkungen davon zeigen sich in globalen Wohlstandsunterschieden und rassistischen Vorurteilen bis heute. Der Verein Zürich Kolonial bietet die Möglichkeit, bei einem Stadtrundgang verschiedene Orte mit kolonialem Hintergrund in Zürich zu erkunden. (www.zh-kolonial.ch)

Anmeldung: Bitte schickt eine Mail an info@zh-kolonial.ch wenn ihr am Stadtrundgang teilnehmen wollt.

Treffpunkt: Bahnhof Wiedikon – vor dem Haupteingang

Sprache: Deutsch

Über ZH Kolonial

Der Verein Zürich Kolonial ist aus dem akademischen Umfeld der Geschichtswissenschaften in Zürich entstanden. Unser Ziel ist es, ein breites Publikum mittels eines Audioguides über die Kolonialgeschichte Zürichs zu informieren. Dabei setzen wir auf ein öffentliches und kooperatives Vorgehen, in dessen Zuge wir unsere Konzepte stetig überprüfen und weiterentwickeln. Mit dem Stadtrundgang möchten wir auf koloniale Verwicklungen und Kontinuitäten aufmerksam machen und uns so für eine gewaltfreie, gerechte und tolerante Gesellschaft einsetzen.

https://www.zh-kolonial.ch/

Terrarium Workshop

15.00, Treffpunkt Park Platz
WorkshopROTA Basel

Ein Terrarium ist ein winziges Ökosystem, in dem man gewöhnlich kleine Pflanzen oder Tierchen hält, um sie zu schützen oder zu beobachten. Es macht sehr viel Spass ein solches Terrarium selber zusammenzustellen und abgesehen davon ist es auch sehr nützlich weil man Kindern z.B. den Wasserkreislauf anhand der Prozesse von Verdunstung und Kondensation in einem Terrarium anschaulich erklären kann. Aufgrund dieser Prozesse, die Wasser und Feuchtigkeit innerhalb des Terrariums konservieren, können Pflanzen über Jahre hinweg überleben, ohne gegossen zu werden. Durch diesen Workshop, den wir auch auf den Enough-Aktionstagen anbieten wollen, antworten wir auf die Sozialisierungs- und Beschäftigungsbedürfnisse von isolierten Migrant*innen und Geflüchteten.

Über ROTA

ROTA; ist eine Struktur, in der alle Migrant*innen die freiwillig oder zwangsweise eingewandert sind, ihre Selbstorganisation in sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und vielen anderen Bereichen bilden. ROTA steht gegen alle Arten von Unterdrückung und diskriminierenden Einstellungen und Richtlinien, die Menschen unabhängig von Religion, Sprache, Rasse und Geschlecht an den Rand drängen. Sie definiert sich jedoch im Gegensatz zu Rassismus, Hierarchie, Homophobie und nimmt eine kollektive Organisationsform an. Unabhängig von ihrem Status (vom eingebürgerten Migrant*innen bis hin zum Sans-Papier) kann jede Person mit Migrationshintergrund einen Platz in ROTA finden.
ROTA versteht Selbstorganisation als solidarische Organisation, mit dem Migrant*innen in allen Lebensfragen gemeinsam mitreden, kämpfen und handeln können und organisiert sich auf diese Weise. 
ROTA ist eine Struktur, die all diese Arbeiten solidarisch ausführt, ohne regelmäßige und direkte Unterstützung durch irgendeine Institution, einen Verein oder einen Staat.

Solidarität verstärkt den Migrantischen Kampf.

Wohnraum und Migration als transnationale antirassistische Kämpfe

15.30-16.30, Park Platz
InputE.A.S.T.

Social Housing Now! und Infokolpa sind Teil des entstehenden E.A.S.T. – Essential Autonomous Struggles Transnational Network, das sich hauptsächlich aus Frauen, Migrant*innen, Arbeiter*innen und Aktivist*innen zusammensetzt und aus den durch die Pandemiekrise ausgelösten Kämpfen um soziale Reproduktion entstanden ist. Nach einer kurzen Präsentation von zwei Fallstudien über Wohnraum in Rumänien und Migration entlang der Balkanroute möchten die Referent*innen das Publikum einladen, gemeinsam über die Möglichkeiten einer antirassistischen transnationalen Bewegung zu diskutieren, die in der Lage wäre, die Überschneidungen von Wohnraum und Migration mit antirassistischem Aktivismus in den Vordergrund zu stellen. Wo liegen die Konvergenzen und Unterschiede des Aktivismus für das Recht auf Wohnen und Bewegungsfreiheit und was brauchen wir, um transnationale und intersektionale Solidarität zwischen verschiedenen Gruppen von Menschen zu ermöglichen? Wie können wir unsere Kämpfe mobilisieren und aufeinander abstimmen, um sowohl den Rassismus an den Außengrenzen als auch den institutionellen Rassismus auf nationaler Ebene in Osteuropas postsozialistischem Kapitalismus zu bekämpfen? Welche Art von transnationalen Aktionen können wir uns vorstellen, um sowohl die Kämpfe an den Außengrenzen als auch die internen Kämpfe um Wohnraum zu unterstützen?​​​​​​​

Über E.A.S.T.

Social Housing Now! ist eine aktivistische Bewegung für Wohngerechtigkeit mit Sitz in Cluj-Napoca, Rumänien. Um eine Stadt für die Menschen und nicht für den Profit zu schaffen, schlagen wir als politische aktivistische Bewegung ein Entwicklungsmodell für die Stadt Cluj vor, das auf die Erweiterung des öffentlichen Wohnungsbestands, einschließlich des sozialen Wohnungsbaus, abzielt; ein angemessenes Budget für entsprechende öffentliche Maßnahmen bereitstellt; den Zugang zu Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen, die unter benachteiligten Wohnverhältnissen leben, sicherstellt; aus dem öffentlichen Haushalt alternative Wohnmodelle, wie verschiedene Formen des kollektiven Wohnens oder genossenschaftlichen Wohnens unterstützt.

E.A.S.T. (Essential Autonomous Struggles Transnational) ist ein Netzwerk, das sich hauptsächlich aus Frauen, Migrant*innen, Arbeiter*innen und Aktivist*innen zusammensetzt und aus den Kämpfen um die soziale Reproduktion hervorgegangen ist, die durch die Pandemie im Jahr 2020 ausgelöst wurden. E.A.S.T. hat seinen Schwerpunkt in Ost- und Mitteleuropa, betrachtet diesen spezifischen Raum aber als Teil eines transnationalen Feldes. Das Netzwerk will neue Kämpfe und Streiks gegen Ausbeutung, patriarchale Gewalt und institutionellen Rassismus entfachen, indem es bestehende Kämpfe verbindet und einen gemeinsamen Organisationsraum aufbaut, der die lokale und nationale Isolation und Fragmentierung einzelner sozialer und gewerkschaftlicher Initiativen überwindet.

www.transnational-strike.info/projects/east

Workshop zum Schweizer Asylrecht

16.30-18.00, ASZ
WorkshopAsyLex und Zurich Legal

Flüchtende, die in der Schweiz ein Asylgesuch stellen, haben oft das Problem, das ihre «Fingerprints» bereits in einem anderen Schengenstaat registriert wurden. Die Behörden treten deshalb nicht auf ihre Asylgesuche ein und versuchen, sie in die entsprechenden Staaten auszuschaffen. Hierfür werden Menschen regelmässig im Flughafengefängnis eingesperrt oder es wird ihnen verboten, den Rayon ihrer Unterkunft zu verlassen. Im Workshop von Asylex und Zurich Legal wird die asyl- und ausländerrechtliche Praxis zu Dublin-Verfahren, Administrativhaft und Ausländerstrafrecht sowie die rechtlichen Handlungsräume auf verständliche Weise vermittelt. Gemeinsam werden niederschwellige Unterstützungsmöglichkeiten und strategische Perspektiven besprochen.

Über AsyLex und Zurich Legal

Zurich Legal berät und vertritt als Verein Klient*innen im Bereich des Migrations- und Asylrechts und bietet seine Expertise zu Zwangsmassnahmen und Grundrechtsfragen im Ausländerrecht an. https://zurichlegal.ch

​​​​​​​AsyLex ist ein Verein, der schweizweit Asylsuchende in ihrem Verfahren berät und vertritt und insbesondere mittels online Rechtsberatung versucht, den Zugang zu unentgeltlicher Rechtsberatung jederzeit zu gewährleisten. Seit bald einem Jahr widmet sich das detention Team der Beratung und Vertretung von Personen in ausländerrechtlicher Administrativhaft. https://www.asylex.ch

Women in Exile: Ein selbstorganisiertes Projekt geflüchteter Frauen

17.00-18.00, Park Platz
InputWomen in Exile

Über Women in Exile

Women in Exile ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die sich 2002 in Brandenburg zusammen gefunden haben, um für ihre Rechte zu kämpfen. Wir haben entschieden, uns als Flüchtlingsfrauengruppe zu organisieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Flüchtlingsfrauen doppelt Opfer von Diskriminierung sind: Sie werden als Asylbewerberinnen* durch rassistische Gesetze ausgegrenzt und als Frauen* diskriminiert. Der Kampf dagegen wird von geschlechtergemischten Flüchtlingsselbstorganisationen unserer Erfahrung nach wenig mitgetragen, da diese häufig von Männern dominiert sind, die andere Themen als wichtiger ansehen.
Women in Exile e.V. wurde 2011 in Potsdam gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt. 2011 baute ‚Women in Exile’ die Gruppe ’Women in Exile & Friends‘ auf, in der auch solidarische Aktivistinnen ohne Fluchthintergrund mitarbeiten.
Gemeinsam tragen wir flüchtlingspolitische Forderungen aus feministischer Perspektive an die Öffentlichkeit. Zum Beispiel mit der Kampagne „Keine Lager für Frauen und Kinder! Alle Lager abschaffen!“.

Unser grundlegendes politisches Ziel ist die Utopie einer gerechten Gesellschaft ohne Ausgren­zung und Diskriminierung, mit gleichen Rechten für alle Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gehen. In unserer konkreten Politik liegt unser Fokus auf der Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze gegen Asylsuchende und Migrant*innen und den Verschränkungen von Rassismus und Sexismus. Wir verstehen uns als feministische Organisation und sind eine der wenigen Schnittstellen zwi­schen Frauenbewegung und Flüchtlingsbewegung.

www.women-in-exile.net

Weiteres am Wochenende

Am Samstag und Sonntag findet ihr im Multimediaraum und an anderen Standorten auf dem Park Platz verschiedene Kunst-, Audio- und Videobeiträge, sowie Infostände, die ihr während des ganzen Wochenendes besuchen könnt.

  • Infostand zum enough.
  • Infostand der Autonomen Schule (ASZ)
  • Infostand von SEEBRÜCKE Schweiz
  • Infostand von Watch the Med Alarmphone
  • Infostand vom Eritreischer Medienbund
  • Stand vom Projekt Solidruck
  • Infostand antira.org und der antira-Wochenschau
  • Infostand von ROTA
  • Kunstausstellung „Isolation im Asylregime“ von ROTA: Lager, die in Wäldern, auf Bergspitzen oder in den hintersten Ecken dieses Landes aufgestellt wurden! Die Idee des guten Verstecks wird provoziert. Duzende dieser Lager und Hunderte geflüchtete Menschen, verdammt! Weit weg von allem und jedem, der Bewegung und Verständigung beraubt, wartend. Wartend ohne Horizont, ohne Sonne, ohne Ende. Krankheiten machen sich breit, ziehen sich in die Länge, setzen an. Diese Nicht-Orte wollen wir mit einer kleinen Fotoausstellung beleuchten.
  • Kunstausstellung „Festung Europa“ von ROTA: Zwischen 2016 und 2020 haben mehr als 20’400 Menschen beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren und Europa zu erreichen, ihr Leben verloren. Ändert das europäische Grenzregime seine Politik nicht, werden noch viele mehr folgen. Die Ausstellung fragt nach den Veränderungsbedingungen dieser Politik und gedenkt jedem einzelnen Leben, das in deren Folge verloren gehen musste.
  • Podcast (DE) „Mier sind nöd dini exotischi Fantasie“ von Niramy Pathmanathan (TW: Erwähnungen von diskriminierenden Inhalten)
  • Kunstausstellung „Verfall“ von ROTA (in der ASZ): Gezeigt wird ein Gemälde auf Leinwand, Asphaltöl, zum Thema „Transgenerational Trauma“. Es reflektiert das Motiv des Verfalls, das Erstarren des Individuums (und damit der Gesellschaft), das gefühllos und bedeutungslos ist, durch eine künstlerische Erkundung der Materialien von verrotteten, rostigen, verbrannten Texturen. Die Welt steuert auf einen raschen globalen Verfall und Zusammenbruch zu. Das Entstehen einer Konsumgesellschaft hat eine degenerierte Gesellschaft mit kulturellem Verfall und korrupten ethischen Werten hervorgebracht. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist zu einer Krankheit geworden, in der sowohl die Psychologie des Einzelnen als auch das Phänomen der Gesellschaft in einem Kreislauf des Konsums zu verrotten beginnen, einem Kreislauf, der eher dem Wunsch zu haben als dem Bedürfnis folgt.

Essen und Trinken am Wochenende auf dem Park Platz

Am Samstag und Sonntag wird es auf dem Park Platz verschiedene Essens- und Trinkmöglichkeiten geben. Neben dem Parki Café und der Parki Küche bieten eine Solibar und mehrere Soli-Essensstände – am Samstag von 14.00 bis 22.00 Uhr und am Sonntag von 14.00 bis 21.00 Uhr – verschiedene Getränke und Gerichte an.

Samstag, 11. September

  • Koshary und Hibiskuseistee
  • Sandwicheria mit hausgemachtem Brot und allerlei Belägen
  • Aus der Parkiküche gibt es Köfte, Fischchnusperli, Halloumi und frittierter Blumenkohl mit verschiedenen Salaten und Saucen, Pommes
  • Im Parki Café gibts süsse Wähen und Kuchen

Sonntag, 12. September

  • Pizzaria Anarchia macht Pizza Fritta
  • ROTA macht Gözleme
  • Die Parkiküche macht eine Frittenbude deluxe und frittierte Apfelküchlein mit warmer Vanillesauce
  • Im Parki Café gibt es süsse Wähen und Kuchen

Musik

Am Samstagabend wird es von 18.30 bis 23.00 Uhr verschiedene musikalische Beiträge geben. Wichtig: Während den Konzerten gilt ein Tanzverbot.

18.30-19.30 Uhr Alejandra Gaviria A.K.A. DJ Xmona

20.00-20.30 Uhr Proyecto Iris

20.45- 21.30 Uhr Scharlachmaria Musik

22.00-23.00 Uhr Nice

Weiteres am 16./17. September

19.30 Uhr, im MAXIM Theater, Limmatstrasse 45, 8005 Zürich

MITTELMEER MONOLOGE, Theatervorführung – MAXIM Theater

Die «Mittelmeer-Monologe» erzählen von Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, von politischem Widerstand, von einem Boot auf dem Weg nach Europa, von brutalen Küstenwachen, zweifelhaften Seenotrettungsstellen. Und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen. Sie tun das, was nicht mehr selbstverständlich ist: Sie retten menschliches Leben. Wie wir momentan in Afghanistan sehen, leben Menschen zur Zeit in hilfslosen Terrorzustand und sind gezwungen massenweise zu flüchten. Seit 1993 sind mehr als 44’000 Menschen beim Versuch nach Europa zu flüchten gestorben. Die «Mittelmeer-Monologe» sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend auf mehrstündigen Interviews. Reale Fälle der Seenotrettung werden rekonstruiert und aus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist*innen erzählt. Mehr Informationen hier.

  • Eine Produktion des transkulturellen MAXIM Theaters Zürich
  • Buch und Regie: Michael Ruf, Wort und Herzschlag, Berlin
  • Spiel: Rowan Blockey, Sofia Borsani, Aaron Defant, Giulio Tanasini, Luisa Wolf
  • Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch statt.
  • Eintritt: 25.- / 15.- (0.- mit Ausweis N) / 35.- (Solipreis)