enough. 2023

enough. ist eine Plattform, ein Treffpunkt, eine Bühne, eine Informationsstelle, ein Austauschort. Wir schaffen Raum, um antirassistische Initiativen und den Widerstand gegen das Migrationssystem sichtbar zu machen.

Aus der Reflexion und der Erfahrung der letzten Jahre, möchten wir uns auch dieses Jahr umfassender mit einem Überthema auseinanderzusetzen. Die Aktionstage 2023 widmen sich dem Thema „Racist State Violence and Resistance against it“. Während den Aktionstagen wollen wir uns vertieft mit verschiedenen Formen rassistischer staatlicher Gewalt sowie Widerstandsformen dagegen auseinandersetzen. Wir freuen uns, diesem Thema in der Woche vom 4. bis zum 9. September 2023 gemeinsam nachzugehen!

Aufzeichnungen

Es gibt von fast allen Inputs und Workshops Aufzeichungen. Du kannst sie hier anhören:

Montag, 4. September

Opening Panel: Kapitalismus, Ausbeutung und Rassismus

19:00–20:30, Zentralwäscherei
PanelSimin Jawabreh, Timothy Raeymaekers, Migmar Dolma

In diesem Panel diskutieren wir über das Verhältnis von Rassismus, (rassistischer) Staatsgewalt und Kapitalismus. Wir orientieren uns dabei an folgenden Fragen: Warum landen vielfach Migrant*innen, asylsuchende Menschen und marginalisierte Personen in den Knästen? Sind Landesgrenzen eine Notwendigkeit für ein kapitalistisches System? Braucht der Kapitalismus günstige migrantische Arbeit, um zu funktionieren? Und wie fügt sich das im Begriff «Racial Capitalism» zusammen?

«Racial Capitalism» versteht die kapitalistische Vergangenheit und Gegenwart als eine Geschichte der Ausbeutung. Ausgebeutet und ausgeschlossen werden insbesondere Menschen mit und entlang Rassifizierung. Kapitalismus ist von Natur aus rassistisch – er baut auf der Grundlage von Kolonialismus und Sklaverei auf und führt diese in neokolonialen Wirtschafts- und Grenzregimen weiter. Doch was bedeutet das spezifisch im Bezug auf Alltagsrealitäten und den mit ihnen verbundenen Formen von Unterdrückung und Widerstand? Das zeichnen wir mit unterschiedlichen Expert*innen nach.

Veranstaltungsort: Zentralwäscherei, Neue Hard 12, 8005 Zürich, Google Maps

Sprache: Englisch und Französisch, Übersetzung verfügbar

Über Simin Jawabreh
Simin Jawabreh absolviert gerade ihren Master in Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Jawabreh arbeitet an der Humboldt Universität Berlin im Lehrbereich Theorie der Politik, in der politischen Bildungsarbeit und ist antirassistisch organisiert. Sie beschäftigt sich mit abolitionistischen Theorien, Dekolonialismus und Marxismus.
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Über Timothy Raeymaekers
Timothy Raeymaekers ist Assistenzprofessor am Institut für Geschichte und Kulturen der Universität Bologna. Daneben betreibt er einen Internetblog zu liminalen Geographien, Grenz- und Überschneidungsräumen. In dem Blog und seiner akademischen Arbeit erforscht Timothy Arbeitsbeziehungen und Lebensbedingungen migranitisierterer Personen in Italien, sowie die Einbettung und Verstärkung struktureller Gewalt und kapitalistischer Ausbeutung in der Europäischen Grenzpolitik.
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Über Migmar Dolma
Migmar Dolma hat Internationale Beziehungen an der Universität Genf studiert. Von 2010 bis 2014 war sie im Vorstand des Vereins Tibeter Jugend in Europa, der sich für die Unabhängigkeit Tibets einsetzt. Seit 2020 arbeitet sie bei einer Schweizer Gewerkschaft als nationale Branchenleiterin. Sie ist im Vorstand des Instituts Neue Schweiz (INES) und setzt sich im Komitee der Demokratie-Initiative für ein neues Schweizer Bürgerrecht ein.
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Dienstag, 5. September

No To War – Widerständige Perspektiven zum Krieg im Sudan

19:00–20:30, ASZ
InputSudanUprising Germany

Am 15. April 2023 begann ein Krieg zwischen zwei ehemals Verbündeten: den Sudan Armed Forces (SAF), auch bekannt als Militär, und einer Miliz namens Rapid Support Forces (RSF), die ihre Wurzeln in den im Darfur-Genozid verwickelten Janjaweed-Milizen im Sudan hat. Im Zentrum dieser Veranstaltung stehen die folgenden Fragen: Inwiefern ist der aktuelle Krieg im Sudan, der aus humanitärer Sicht katastrophal ist, ein Produkt der Konterrevolution? Wie hat er sich auf das revolutionäre Projekt im Sudan ausgewirkt? Warum nehmen die Widerstandskomitees und andere revolutionäre Gremien eine “Nein zum Krieg”-Haltung ein und warum werden sie wegen dieser Haltung zunehmend angegriffen? Welche Rolle spielen die europäischen Länder und die EU in der aktuellen Situation? Wie kann praktische globale Solidarität funktionieren, um die Revolution zu verteidigen und die Bedürfnisse der Menschen im Sudan zu erfüllen?

Neben dem Gespräch werden wir auch einige Video- und Audioausschnitte von Aktivist*innen vor Ort zeigen.

Veranstaltungsort: Autonome Schule Zürich (ASZ), Sihlquai 125, 8005 Zürich, Dachstock, Google Maps

Sprache: Deutsch, Übersetzung verfügbar

Über SudanUprising Germany

SudanUprising Germany ist ein Kollektiv und eine politische Plattform, die von sudanesischen und sudanesisch-deutschen Aktivist*innen im Januar 2019 in Berlin gegründet wurde, noch während der ersten Tage der Dezemberrevolution im Sudan. Eine antikolonialistische Perspektive ist das Herzstück ihres Aktivismus, da sie erkennen, dass die Marginalisierung und Ausbeutung von Gruppen im Sudan, im Globalen Süden, von People of Colour und Geflüchteten Menschen in Europa ein Produkt des kolonialen Erbes und fortgesetzter Herrschaftsprozesse ist. Aus diesem Grund arbeitet SudanUprising Germany mit anderen Aktivist*innen aus sozialen Bewegungen in Deutschland zusammen, um die Stimme der sudanesischen Bewegungen für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zu verstärken.

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Mittwoch, 6. September

Fight for your Rights - Solidarität mit Geflüchteten in Libyen!

19:00–20:30, Volkshaus
InputDavid Yambio (Refugees in Libya)

«Refugees in Libya» fordert, dass Geflüchtete in sichere Länder evakuiert werden, dass Flüchtlinge vom UN-Flüchtlingswerk UNHCR fair behandelt werden, dass die EU die Finanzierung der sogenannten libyschen Küstenwache und der Haftzentren für Migrant*innen einstellt. Sie wollen, dass den Ermordeten, Gefolterten und willkürlich Inhaftierten Gerechtigkeit widerfährt. Gestartet als selbstorganisierter Protest mit einem über 100-tägigen Sit-In vor dem UNHCR-Büro in Libyen, trugen «Refugees in Libya» ihren Protest nach Genf vor den UNHCR-Hauptsitz und nach Brüssel vor die EU-Büros und kämpfen täglich weiter für ihre Rechte - von Libyen, über Brüssel bis nach Zürich.

David Yambio erzählt über die Alltagskämfe von «Refugees in Libya» in Libyen und Europa, aber auch über die Verbindungen zwischen Orten selbstorganisierter Proteste von Migrant*innen, wie in Tunesien. Welche gemeinsamen Strategien gibt es, um der Brutalisierung entlang der Migrationsrouten entgegenzuwirken und welche Formen von praktischer Solidarität und Unterstützung können wir aus der Schweiz bieten?

Veranstaltungsort: Volkshaus, Blauer Saal, Stauffacherstrasse 60,
8004 Zürich, Google Maps

Sprache: Englisch, Übersetzung verfügbar

Über Refugees in Libya

Refugees in Libya ist eine Organisation, die Geflüchtete, Asylbewerber*innen und Migrant*innen unabhängig von ihrem “offiziellen” Status einschließt. Die Organisation entstand aus dem Bedürfnis heraus, den schwerwiegenden Anliegen einer großen heterogenen Gruppe von Menschen, die in Libyen leben, Gewalt ausgesetzt sind und auf andere Weise schutzlos gemacht werden, Ausdruck zu verleihen. Die Organisation fordert, dass Geflüchtete in sichere Länder evakuiert werden, dass Geflüchtete von UNHCR fair behandelt werden, dass die EU die Finanzierung der libyschen Küstenwache und der Gefängnisse für Migrant:innen einstellt, dass den Ermordeten, Gefolterten und willkürlich Inhaftierten Gerechtigkeit widerfährt und dass sie sich bei Libyen für die Unterzeichnung der Flüchtlingskonvention von 1951 einsetzt.

Der Schwerpunkt der Organisation liegt auf Libyen, aber die Bewegung wächst auch in anderen nordafrikanischen Ländern, insbesondere in Tunesien, Marokko, Ägypten und Sudan, wo Geflüchtete mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, sowie in ganz Europa, wo Demonstrationen und Vorträge in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich stattfanden.

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Donnerstag, 7. September

Erinnern heißt Verändern

19:00–20:30, Kirchgemeindehaus Aussersihl
Input & PanelInitiative 19. Februar Hanau

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen ermordet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Auch über drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag sind eklatante Fragen unbeantwortet geblieben und die politische Verantwortung nicht übernommen. Der Attentäter besaß legal einen Waffenschein und Waffen. Seine Verschwörungsfantasien, die er den Behörden vor der Tat mitgeteilt hat, wurden ignoriert.

Warum war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena ­Bar, einem der Tatorte, verschlos­sen? Polizisten des SEK, die rund um das Wohnhaus des Täters eingesetzt waren, wurden später als rechts­extremistisch entlarvt und die Einheit aufgelöst; welche Rolle spielte deren Gesinnung beim Einsatz?

Angehörige und Überlebende, die seit über drei Jahren um Aufklärung kämpfen, kommen nach Zürich um auch hier von Ihren Erfahrungen, Enttäuschungen, Hoffnungen und Forderungen zu erzählen. Sie berichten über Erinnerung und Aufklärung die sie selbst mit der Rechercheagentur Forensic Architecture und kritischen Journalist*innen vorangetrieben haben. Sie berichten über Herausforderungen und Notwendigkeit der Selbstorganisierung. Über die Ergebnisse des parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Über den Raum der Initiative 19. Februar Hanau – 140qm gegen das Vergessen. Ein Raum der Solidarität. Solidarität, die vier Wochen nach den rassistischen Anschlägen in Hanau entstanden ist und gemeinsam entwickelt wurde und wird.
Aus Erinnerung soll Veränderung erwachsen – in der Zivilgesellschaft ebenso wie in Politik, Behörden und Medien.

Moderiert wird das Podiumsgespräch von Balz Oertli, Journalist aus Zürich.

Veranstaltungsort: Kirchgemeindehaus Aussersihl, Saal Dorothee Sölle, Stauffacherstrasse 8, 8004 Zürich, Google Maps

Sprache: Deutsch, Übersetzung verfügbar

Über Initiative 19. Februar Hanau

Nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 haben wir uns auf Mahnwachen, Kundgebungen und Beerdigungen ein Versprechen gegeben: Dass die Namen der Opfer nicht vergessen werden. Dass wir uns nicht allein lassen. Dass es nicht bei folgenloser Betroffenheit bleibt. Die Kameras und Politiker*innen verlassen jetzt wieder die Stadt. Wir bleiben. Wir gründen eine Initiative, um der Solidarität und den Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen einen dauerhaften Ort zu geben. Wir werden nicht zulassen, dass der 19. Februar 2020 unter den Teppich gekehrt wird – so wie die unzähligen rechten Morde zuvor. Und auch nicht, dass erneut Täter geschützt und ihre Gewalt verharmlost werden.

Wir schaffen einen Raum des Vertrauens. Wir wollen politische Solidarität und Sichtbarkeit. Wir stehen für die Gesellschaft der Vielen. Hanau ist unsere Stadt, unser Zuhause. So ist es und so wird es bleiben. Hier sind die Angehörigen, Familien und Freund*innen der Opfer und Verletzten. Sie müssen gehört werden. Die nächsten Wochen, Monate und Jahre werden wir uns gegenseitig Halt geben. Und dafür sorgen, dass Konsequenzen gezogen werden – und dass nichts vergessen wird.

Auszüge aus dem Gründungstext der Initative 19. Februar Hanau, 06. März 2020

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Samstag, 9. September

Praktische Ansätze zur Verhinderung von Ausschaffungen

11:00–13:00, Park Platz
WorkshopWomen in Exile

Die neuen EU-Gesetze kriminalisieren Geflüchtete und fördern massenhafte Ausschaffungen. An Flughäfen werden spezielle Lager für “schnelle Asylverfahren” errichtet, was dazu führt, dass Menschen abgeschoben werden, noch bevor sie offiziell europäischen Boden betreten. Das ist nicht nur eine systematische Vernachlässigung, das ist ein Krieg gegen Geflüchtete - und stärkt den Rassismus in der Bevölkerung. Wir möchten von unseren Erfahrungen erzählen und gemeinsam diskutieren, mit welchen Strategien diesen Ausschaffungen entgegengetreten werden kann.

Veranstaltungsort: Park Platz, Wasserwerkstrasse 101, 8037 Zürich, Google Maps

Sprache: Englisch und Französisch, Übersetzung verfügbar

Über Women in Exile

Women in Exile ist eine Initiative von geflüchteten Frauen, die sich 2002 in Brandenburg zusammen gefunden haben, um für ihre Rechte zu kämpfen. Unser grundlegendes politisches Ziel ist die Utopie einer gerechten Gesellschaft ohne Ausgren­zung und Diskriminierung, mit gleichen Rechten für alle Menschen, egal, woher sie kommen und wohin sie gehen. In unserer konkreten Politik liegt unser Fokus auf der Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze gegen Asylsuchende und Migrant*innen und den Verschränkungen von Rassismus und Sexismus. Wir verstehen uns als feministische Organisation und sind eine der wenigen Schnittstellen zwi­schen Frauenbewegung und Flüchtlingsbewegung.

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Wie kann ich mich anti-rassistisch engagieren? Austausch und Vernetzungsrunde zu Kaffee und Gipfeli

10:30–13:00, ASZ
VernetzungstreffenAllianz gegen Racial Profiling und Justice4Nzoy.

Wie können wir uns anti-rassistisch engagieren? Egal, ob du schon viel Erfahrungen mit dem Thema hast oder dich gerade neu damit auseinandersetzt – diese Austauschrunde ist offen für alle, die sich für konkrete anti-rassistische Arbeit interessieren. Eingeladen sind alle Menschen, welche sich auch vorstellen können längerfristig mitzuwirken in unterschiedlichen Bereichen wie Öffentlichkeitsarbeit, Awareness, Aktionen, Recherchearbeit und Fundraising.

Die Kampagne Justice4Nzoy und die Allianz gegen Racial Profiling werden verschiedene Fälle von Racial Profiling und Polizeigewalt vorstellen, um zu informieren, wie du diese Kampagnen konkret unterstützen kannst.

Ziel dieser Runde ist, vielfältige Möglichkeiten des Engagements aufzuzeigen, um im Kampf gegen Rassismus mitzuwirken.

Veranstaltungsort: Autonome Schule Zürich (ASZ), Sihlquai 125, 8005 Zürich, Dachstock, Google Maps

Sprache: Deutsch, Übersetzung verfügbar

Über Allianz gegen Racial Profiling
«Allianz gegen Racial Profiling» ist eine antirassitische Bewegung von Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden sowie Menschenrechtsorganisationen und Personen, die sich gegen institutionellen Rassismus in den Schweizer Polizeikorps und den Grenzwachtkorps gemeinsam zur Wehr setzen. Die Mittel, die wir dafür wählen, sind ebenso vielfältig wie die Allianz und reichen von wissenschaftlichen Untersuchungen, Prozessbeobachtungen vor Gericht und Medienarbeit über politische und kulturelle Anlässe bis zu Kampagnen und öffentlichen Stellungnahmen.
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Über Justice4Nzoy
Die Kampagne Justice4Nzoy kämpft für Gerechtigkeit für Nzoy Roger. Der 37-jährige Zürcher wurde am 30. August 2021 in Morges (VD) von der Polizei erschossen. Das war Mord mit eindeutig rassistischem Hintergrund. Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären. Die Kampagne besteht aus Angehörigen, Freund*innen und Unterstützer*innen von Nzoy, die Gerechtigkeit fordern: Dem staatlichen Rassismus in all seinen Formen sagen wir den Kampf anWebsite
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Grenzgewalt erforschen und Mobilitätsgerechtigkeit fördern

14:00–16:00, Park Platz
Input & PanelBorder Forensics / Justice4Nzoy

Durch die Entwicklung und Anwendung von geospatialen, visuellen und Open-Source-Untersuchungsmethoden dokumentiert und bekämpft Border Forensics (BF) verschiedene Formen von Grenzgewalt und staatlicher Gewalt gegen illegalisierte und rassifizierte Menschen. Als investigative Agentur setzt sich BF für die Aufdeckung der Wahrheit und gegen die Straflosigkeit und das Verantwortungsvakuum bei rassistischer staatlicher Gewalt ein. In Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen und betroffenen Gemeinschaften führt BF verschiedene Untersuchungen durch - zum Beispiel zum Tod von Blessing Matthew in den Alpen im Jahr 2018 und den Einsatz der natürlichen Umgebung als Waffe, um Menschen vom Grenzübertritt abzuhalten, oder den Einsatz der Frontex-Luftüberwachung im Mittelmeer als Instrument zur Verfolgung illegaler Pushbacks.

Dafür verwendet BF einen gegenforensischen Ansatz, der die Erzählungen der Regierungsbehörden dekonstruiert und die Wahrheit über Ereignisse rekonstruiert. Jene Wahrheit, die oft von den Behörden, die sich nicht für verantwortlich halten, vertuscht wird. Die Untersuchungen von BF werden für strategische Rechtsstreitigkeiten vor nationalen und internationalen Gerichten genutzt, aber auch in künstlerischen Foren verbreitet - stets mit dem Ziel, zu mobilisieren und das Bewusstsein für die Bekämpfung dieser Formen von Gewalt zu schärfen.

Im Rahmen der Aktionstage in Zürich findet eine öffentliche Veranstaltung mit Forschern von Border Forensics statt, um die Möglichkeiten und Grenzen ihres Ansatzes anhand ihrer Erfahrungen der letzten Jahre zu diskutieren. Verankert in einem aktuellen Beispiel tödlicher staatlicher Gewalt in der Schweiz: dem Mord an Nzoy und der laufenden Kampagne Justice4Nzoy.

Veranstaltungsort: Park Platz, Wasserwerkstrasse 101, 8037 Zürich, Google Maps

Sprache: Englisch, Übersetzung verfügbar

Über Border Forensics
Border Forensics (BF) ist eine Organisation mit Sitz in Genf, die moderne geospatiale, visuelle und Open-Source-Untersuchungsmethoden einsetzt, um Grenzgewalt in all ihren Formen zu dokumentieren und zu bekämpfen - unabhängig davon, ob sie zwischen oder innerhalb von Staaten stattfindet. Aufbauend auf 10 Jahren dokumentarischer Aufarbeitung von Grenzgewalt auf dem Meer, versucht Border Forensics, die Würde von Menschen ins Zentrum zu stellen. Border Forensics kämpft dafür, die Ansprüche auf Recht und Gerechtigkeit zu unterstützen, indem sie Gewaltpraktiken von Staaten, Polizeikräften, Militärs und Unternehmen in Zusammenarbeit mit betroffenen Gemeinschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft untersucht.
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Über Justice4Nzoy
Die Kampagne Justice4Nzoy kämpft für Gerechtigkeit für Nzoy Roger. Der 37-jährige Zürcher wurde am 30. August 2021 in Morges (VD) von der Polizei erschossen. Das war Mord mit eindeutig rassistischem Hintergrund. Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären. Die Kampagne besteht aus Angehörigen, Freund*innen und Unterstützer*innen von Nzoy, die Gerechtigkeit fordern: Dem staatlichen Rassismus in all seinen Formen sagen wir den Kampf anWebsite
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#StopDublinCroatie

14:00–16:00, ASZ
Workshop#StopDublinCroatie

In einem ersten Teil des Workshops informieren Aktivist*innen über die Problematik von Dublin-Abschiebungen nach Kroatien. Sie stellen die Resultate des Berichts einer Delegation von SOSF und Collectif Droit de rester, die im Juni 2023 in Kroatien war, vor.

Im zweiten Teil erzählen sie von der praktischen Arbeit der Kampagne #StopDublinCroatia. Sie erklären, was funktioniert hat und wirkungsvoll war und wo es Verbesserungen braucht. Dieser Teil gibt einen Einblick in den Aufbau und die Umsetzung einer politischen und solidarischen Kampagne.

Im dritten Teil wirds partizipativ: Wir diskutieren gemeinsam Ideen, um ein effektives Netzwerk des Widerstands und der Solidarität rund um Menschen, die von einer Ausschaffung nach Kroatien bedroht sind, aufzubauen.

Veranstaltungsort: Autonome Schule Zürich (ASZ), Sihlquai 125, 8005 Zürich, Dachstock, Google Maps

Sprache: Englisch und Französisch, Übersetzung verfügbar

Über #StopDublinCroatie

#StopDublinCroatie ist eine Kampagne, die im Oktober 2022 von den westschweizerischen Droit de Rester Kollektiven und Solidarité sans frontières lanciert wurde. Seit mehreren Monaten organisiert sich ein breites Bündnis von Personen, die von einer Dublin-Rückschaffung nach Kroatien bedroht sind, und Organisationen, die sich mit ihnen solidarisieren, kollektiv gegen Abschiebungen. Gemeinsam leistet diese heterogene und fluktuierende Gruppe Aufklärungsarbeit, vernetzt sich, leistet psychologische Unterstützung und übt konstanten Druck auf die Schweizer Abschiebebehörden aus, indem sie die Gewalt, der Asylsuchende ausgesetzt sind, sichtbar macht und anprangert. Diese Gewalt wird unter anderem durch die Lebensbedingungen in den Lagern, die ständige Drohung, zurückgeschickt zu werden, und den Vollzug der Abschiebungen ausgeübt.

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Abschlussveranstaltung: Widerstand gegen rassistische Gewaltregime stärken!

17:00–19:00, Park Platz
PanelVerschiedene Teilnehmer*innen der Aktionstage

Wie schon vor vier Jahren, bei der ersten Ausgabe der Aktionstage, sagen wir laut und klar: Enough! Genug von gewaltvollem Alltagsrassismus, von rassistischer Ausbeutung und kolonialen Kontinuitäten. Doch wie setzen wir diese Forderung um? Das geht nur durch widerständige Praxis und durch starke, kollektive Formen der Solidarität. Unterschiedliche Gruppen und Personen haben dafür in ihren Alltagskämpfen unterschiedliche Ansätze. Im Abschlusspanel wollen wir diese Perspektiven zusammenbringen.

  • Genug von reinem Konsum von Veranstaltungen – schaffen wir praktische Anknüpfungspunkte!! Wie kommen wir da hin?
  • Rassistische Strukturen überwinden – wie gehen wir das an? Einblick aus widerständiger Praxis.
  • Wie stellen wir uns Prozessen der Militarisierung und Entrechtung entgegen? Wo finden wir die Linie zwischen dem Schaffen von Alternativen in der unhaltbaren Gegenwart und effektivem Widerstand dagegen?

Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns gemeinsam mit Aktivist*innen, die an den enough-Aktionstagen von ihren Kämpfen berichteten. Angefragt sind unter anderem Aktivist*innen aus folgenden Zusammenschlüssen: Women in Exile, #StopDublinCroatie, Allianz gegen Racial Profiling, Justice4Nzoy und weiteren…

Veranstaltungsort: Park Platz, Wasserwerkstrasse 101, 8037 Zürich, Google Maps

Sprache: Deutsch und Englisch, Übersetzung verfügbar

Lindsay Muepu

20:00–21:00, Park Platz
Konzert

Lindsay Muepu ist eine 22 jährige R&B Sängerin/Songwriterin aus Zürich. Ihren style oder genre würde sie selbst als „nostalgia meets modern day" beschreiben.

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Orakle Ngoy

22:00–23:00, Park Platz
Konzert

Orakle Ngoy (DR Kongo) ist eine Musikerin, die sich in ihrer Arbeit den verschiedenen Modellen der “LANGAGE” zwischen Performance und Rede, Slam, Rap, Plädoyer und Poesie anpasst. Sie ist eine der wenigen weiblichen Stimmen im kongolesischen Hip-Hop und hinterfragt sich in ihrerer Arbeit selbst. In ihren Texten beleuchtet sie die Realitäten des Lebens in der Demokratischen Republik Kongo, Afrika, und erzählt sie aus der Perspektive der Frauen. Sie rappt über Sexismus und sexuelle Diskriminierung und ruft dazu auf, Frauen im Allgemeinen und die kongolesische Frauen im Besonderen zu respektieren. Ihre Kunst ist ihr aktivistisches Mittel und ihre Worte repräsentieren das Übel, welches das Leben zerstört.

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Infostände

Wo Unrecht zu Recht wird

9. September, Park Platz

Das Bündnis «Wo Unrecht zu Recht wird…» hat sich Anfang 2017 als Reaktion auf die zunehmende Repression gegenüber abgewiesenen Asylsuchenden im Kanton Zürich gebildet. Das Bündnis hat seither eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen organisiert, um dem Schweigen rund um diese gewaltsame Politik aktiv entgegenzutreten. Einen wichtigen Bestandteil bilden die regelmässigen Besuche in den Lagern. Auch ein Netzwerk an juristischen Unterstützer:innen ist dem Bündnis entwachsen.

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Map F

9. September, Park Platz

map-F ist eine Monitoring- und Anlaufstelle für vorläufig aufgenommene

Personen, Fachpersonen und die öffentlichkeit und beantwortet Fragen rund um den Status F und setzt sich für bessere Lebensbedingungen von Menschen mit einer vorläufigen Aufnahme ein.

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Palästina Komitee

9. September, Park Platz

Das Palästina Komitee Zürich setzt sich für die Freiheit Palästinas und gegen Siedlerkolonialismus ein. Wir versuchen Menschen auf den Konflikt und die rassistische Unterdrückung der Palästinenser*innen aufmerksam zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen organisieren wir Aktionstage, Kundgebungen und Demos. Wir freuen uns sehr am diesjährigen enough. mit einem Infostand dabei zu sein und euch alle kennenzulernen.

Linke PoC

9. September, Park Platz

Wir, Linke PoC und Migrantifa, sind selbstorganisierte Gruppen, welche intersektional Rassismus, Patriarchat und Kolonialismus bekämpfen, indem wir uns austauschen und handeln.

SoliSoli

9. September, Park Platz

Wir sind SoliSoli, ein Verein aus Zürich. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Unterstützung von Menschen auf der Flucht in den EU-Pufferzonen auf dem Westbalkan. Durch die Organisation von Solidaritätsveranstaltungen und Spendensammlungen in der Schweiz unterstützen wir finanziell zwei Kollektive aus dem Westbalkan, Kompas 071 in Sarajevo und Klikaktiv in Belgrad. Sie arbeiten mit Menschen auf der Flucht in den Städten und an den Grenzen und versorgen sie mit rechtlicher und psychologischer Unterstützung sowie mit Lebensmitteln, Kleidern, Duschen und vielen anderen Sachen. SoliSoli setzt sich auch dafür ein, in der Schweiz auf das europäische Migrationsregime und die Auswirkungen auf den Westbalkan aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.

Rojava Komitee

9. September, Park Platz

Das Rojava-Komitee wurde im Herbst 2014 gegründet, als die Stadt Kobanê vom sog. Islamischen Staat angegriffen wurde. Die Solidaritätsarbeit zu Rojava hat inzwischen viele Phasen durchlaufen und ist dabei Ausgangspunkt für viel Inspiration in der hiesigen linken Bewegung.

Wenn auch unser Augenmerk auf die Region Rojava liegt, beobachten wir auch die Entwicklungen in den anderen Teilen Kurdistans – so zum Beispiel als verschiedene Städte die Selbstverwaltung ausriefen, weil Erdogan 2015 die Wahlen nicht anerkannte. Es folgten wochenlange Kämpfe, bei denen die türkische Armee ganze Stadtteile dem Erdboden gleich machte – die Ausgangssperren dauern zum Teil noch heute an.

Aus einem internationalistischen Verständnis versucht das Rojava-Komitee die Mobilisierungen in Zürich der kurdischen Bewegung zu unterstützen. Ein weiteres Anliegen ist die Verbreitung von Hintergrundinfos zum revolutionären Projekt in Rojava, zum Beispiel durch Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wie den demokratischen Konföderalismus, die Rolle der Frauen in der Revolution, den Alltag in einer emanzipatorischen Gesellschaft, die Bedeutung der Befreiung von Raqqa, die Repression in der Türkei usw.

Im Rojava-Komitee sind verschiedene Gruppen und Einzelpersonen aus dem anarchistischen, autonomen, feministischen und kommunistischen Spektrum organisiert, zusammen mit der kurdischen Bewegung in Zürich. Wir stehen ausserdem in Kontakt mit den verschiedenen Komitees in der Schweiz.

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SPAZ

9. September, Park Platz

Der Verein Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich wurde im April 2005 auf Initiative von Gewerkschaften, Migrant:innenorganisationen und Einzelpersonen gegründet. Die Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich SPAZ berät Migrant:innen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in sozialen und rechtlichen Fragen. Sie setzt sich dafür ein, dass Sans-Papiers ihre Grundrechte wahrnehmen und sich gegen Betrug und Ausbeutung zur Wehr setzen können. Sie sensibilisiert Staat und Öffentlichkeit fürs Thema Sans-Papiers und ihre prekäre Lebenssituation. Die SPAZ engagiert sich für eine grundlegende Verbesserung der Situation der Sans-Papiers und für deren Regularisierung.

Freiplatzaktion

9. September, Park Platz

Die Freiplatzaktion Zürich ist ein staatlich unabhängiger Verein, der sich für die Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte von asylsuchenden und migrierten Menschen einsetzt. Hierzu bietet die Freiplatzaktion professionelle, niederschwellige und kostenlose Rechtsberatung an, trägt rechtliche Missstände in die Öffentlichkeit und engagiert sich in lokalen und überregionalen politischen Projekten. Sie setzt sich dafür ein, dass alle hier lebenden Menschen, unabhängig von Nationalität, Herkunft, Geschlecht, Religion oder Hautfarbe, einen uneingeschränkten Zugang zu Rechten und vollumfängliche Partizipationsmöglichkeiten haben.

Die Freiplatzaktion Zürich finanziert sich als gemeinnütziger Verein mehrheitlich über private Spenden und wird von einem engagierten und ehrenamtlich tätigen Vorstand unterstützt.

Website

Inaya

9. September, Park Platz

INAYA ist eine lokal basierte Struktur für geflüchtete Frauen und genderqueere Menschen. Sie möchte sich direkt solidarisieren. Eine Priorität ist dabei eine Umverteilung von benötigtem Geld von denjenigen, die genug haben, zu jenen, die zu wenig Geld haben. So sollen Grundbedürfnisse sicher und langfristig gedeckt werden. Für geflüchtete Frauen und genderqueere Menschen sind bestehende Unterstützungsstrukturen nicht vorhanden oder schwer zugänglich.
Deswegen INAYA!

Website
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FIZ

9. September, Park Platz

Die FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration ist das schweizweit anerkannte Kompetenzzentrum zu Menschenhandel und Frauenmigration.

  • Wir bieten gewaltbetroffenen Migrantinnen und Opfern von Menschenhandel Schutz, Stabilität und Selbstbestimmung.
  • Durch unseren opferzentrierten Ansatz stehen die Bedürfnisse der Betroffenen an erster Stelle.
  • Wir arbeiten vernetzt mit verschiedenen behördlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammen.
  • Gemeinsam mit Rechtsvertreter*innen, Psycholog*innen, Polizei und vielen Anderen bekämpfen wir Menschenhandel, Gewalt und Ausbeutung.

Die FIZ setzt sich seit bald 40 Jahren mit rund 40 Fachfrauen und ihrem Vorstand unabhängig, menschenrechtsbasiert und anwaltschaftlich für Migrant*innen ein.

ASZ

9. September, Park Platz

Die Autonome Schule Zürich ist ein Projekt gegen Rassismus und Ungerechtigkeit. Sie ist ein Treffpunkt, wo man andere Menschen kennen lernen kann.

Die ASZ ist eine Schule, die sich selbst organisiert und sich kollektiv verwaltet. Sie ist unabhängig vom Staat.

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Essen und Trinken am Samstag auf dem Park Platz

In der Parki-Buvette gibt es am Samstag, 9. September bereits um 10.30 Kaffee und Gipfeli sowie das gewohnte Angebot.

Am Nachmittag findet ihr ab 13.00 an drei Essständen leckere Mahlzeiten. Es gibt:

  • hausgemachte Caponata und Focaccia (vegan)
  • Pasta e Fagioli (vegan / vegi)
  • Zweierlei Curries, Mattar Paneer (vegi) und Ramja (vegan) mit Gewürzreis, dazu Kachumber (frischer Tomaten-Gurken-Salat). Beides ist glutenfrei.
  • verschiedene Crêpes, salzig und süss (vegan / vegi)

Um 18.00 öffnet zudem die Parki-Küche.